Meine Wurzeln sind im Südthurgau, Land der Apfelbäume und der Wälder. Ich erinnere mich jedoch lebhaft an die Faszination der vorbeiziehenden Rebberge, die ich schon in meiner Kindheit auf Urlaubsfahrten empfand. Nach einer Lehre als Drogistin in einer typischen Landdrogerie, in der auch Wein verkauft wurde, reifte der Wunsch nach einer beruflichen Erfahrung auf einem Weingut. Die Fachhochschule für Weinbau und Önologie in Changins bei Nyon hat in der Folge mein erstes Praktikum in Chardonne vermittelt, bei Maurice Dentan im Domaine Montimbert, das sich seit Ende des 18. Jahrhunderts im Besitz der Familie Dentan befindet.
Es stand wohl in den Sternen geschrieben, dass ich dieses Weingut in Pacht übernehmen würde, 15 Jahre nach jenem ersten entscheidenen Praktikum, das den Grundstein meiner Leidenschaft für die Reben und die Welt des Weines gelegt hatte.
Aber nach dem Abschluss meines Önologiestudiums 2008 und einer ersten beruflichen Erfahrung im Lavaux wollte ich erst einmal die Welt entdecken. So brach ich zunächst für ein Praktikum in einem neuseeländischen Weingut auf und kam anschliessend auf die Tenuta Vallocaia nach Montepulciano. Ursprünglich für drei Monate geplant, wurde aus meinem Aufenthalt in der Toskana eine achtjährige Arbeitserfahrung als Önlogin und Kellermeisterin. In dieser Zeit konnte ich Freundschaften fürs Leben schliessen, aber auch die Natur und die Traditionen dieses alten Kulturlandes entdecken. In meinem tiefen Inneren jedoch hatte ich stets die Hoffnung genährt, eines Tages ins Lavaux zurückzukehren. Anfang 2018 war mir dann das Glück hold : Ich habe meine Koffer gepackt und bin auf das Gut Montimbert aufgebrochen, zurück nach Chardonne, um dieses grosse Abenteuer als selbständige Winzerin anzupacken...